Ein Fat-Finger-Fehler (englisch fat-finger error ‚Dicker-Finger-Fehler‘) ist ein Tippfehler auf der Computertastatur bei Geschäften im Finanzmarkt, durch den wesentlich höhere Beträge umgesetzt werden als beabsichtigt. Ein solcher Fehler kann einen Mistrade auslösen, so dass das Geschäft nachträglich ggf. zu annullieren ist, wenn die Mistrade-Fristen eingehalten wurden.
Der Fat-Finger-Fehler taucht nur bei Zahlen auf, von denen unbeabsichtigt die falschen, zu wenig, zu viel oder Zahlendreher eingegeben werden. Bei hoher Arbeitsintensität kann es dann zu Fehlbedienungen kommen, die bei mangelnder Selbstkontrolle zur Datenfreigabe fehlerhafter Eingaben führen. Solange es sich dabei um menschliches Versagen handelt, spielt im deutschen Zivilrecht bei der Sorgfalt das Vertretenmüssen für Fahrlässigkeit eine entscheidende Rolle. Um jedoch Rechtssicherheit an den Börsen zu gewährleisten, gibt es an vielen Börsen Mistrade-Regeln und Fristen, nach deren Ablauf zivilrechtliche Annullierungs- und Anfechtungsrechte oftmals explizit ausgeschlossen sind.